21.06.2024

Lunch-Talk zum neuen deutsch-französischen Studiengang "Europäische und internationale Politik"

Portraitfoto auf dem Campus
© Jörg PützProf. Dr. Georg Wenzelburger ist Professor für Politikwissenschaft mit dem Schwerpunkt komparative Europaforschung an der Universität des Saarlandes.

Zu vier akademischen Abschlüssen in fünf Jahren führt der deutsch-französische Studiengang „Europäische und internationale Politik“, den die Universitäten des Saarlandes und Sciences Po Strasbourg gemeinsam erstmals zum Wintersemester 2024/25 anbieten. Am 21. Juni um 13 Uhr stellen Stefanie Thurm und Georg Wenzelburger den Studiengang in einem Lunch Talk via Teams-Meeting vor und beantworten Fragen.

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Unkompliziert waren europäische und internationale Beziehungen noch nie. Aber die Komplexität hat sich in vielen Bereichen verdichtet angesichts von Klimawandel, Konflikten und Kriegen, die die Friedens- und Sicherheitsordnung weltweit erschüttern, angesichts von zunehmender globaler Ungleichheit, Fluchtbewegungen, Polarisierung, Radikalisierung, digitalem Wandel – um nur eine Auswahl zu nennen. Der Studiengang „Europäische und internationale Politik“ gibt Studierenden das Handwerkszeug, um diese komplexen Verflechtungen auf globaler und europäischer Ebene zu durchblicken und Zusammenhänge wie auch Abhängigkeiten zu verstehen.

„Das Studium bietet eine umfassende Ausbildung in europäischer und internationaler Politik. Wir vermitteln darüber hinaus vertiefte Einblicke in Geografie, Geschichte, Rechtswissenschaft, Soziologie und Wirtschaftswissenschaft, die bedeutend sind, um die Hintergründe zu durchdringen“, erklärt Professor Georg Wenzelburger von der Universität des Saarlandes, einer der Initiatoren des neuen Studiengangs. „Unsere Studierenden erwerben in einer deutsch-französischen Studierendengemeinschaft jedoch nicht nur fachliche, sondern auch sprachliche und interkulturelle Kompetenzen in zwei Ländern. Der Studiengang bereitet sie auf eine internationale Karriere etwa in grenzüberschreitenden Einrichtungen, in der öffentlichen Verwaltung, in Nichtregierungsorganisationen oder in politischen und wissenschaftlichen Institutionen vor“, erläutert der Professor für Politikwissenschaft.

Für die zukünftigen Studierenden mündet der binationale Studiengang in Doppelabschlüsse an den Universitäten des Saarlandes und Sciences Po Strasbourg. „Der Studiengang verbindet das interdisziplinär ausgerichtete Profil einer französischen Grande École mit der empirisch-analytischen und eher angloamerikanisch geprägten Ausrichtung der deutschen Politikwissenschaft“, sagt Georg Wenzelburger. Innerhalb von fünf Jahren erwerben die Absolventinnen und Absolventen vier akademische Abschlüsse: einen Bachelor- und Master-Abschluss der Universität des Saarlandes sowie den französischen Master und das Diplom der Sciences Po Strasbourg.

Das Studium legt einen Fokus auf politische Soziologie und vergleichende Politikwissenschaft, vermittelt Wissen über europäische und internationale Institutionen, Politik und Gesellschaft in Europa, internationale Beziehungen und europäische Integration, Nachhaltigkeit und Sicherheitspolitik. Die Studierenden erlernen quantitative und qualitative Methoden der empirischen Sozialforschung. Die politikwissenschaftliche Perspektive wird eng verknüpft mit der humangeografischen Analyse grenzüberschreitender Zusammenarbeit, transnationaler Geschichte der europäischen Gesellschaften und der Geschichte der internationalen Beziehungen. Die Studierenden erhalten zudem Einblicke in öffentliches Recht und Strafrecht ebenso wie in Soziologie der internationalen Beziehungen und Mikro- und Makroökonomik.

„Die grundlegenden Vorlesungen werden durch Seminare begleitet, in denen die Studierenden des Studiengangs gemeinsam lernen und arbeiten“, sagt Georg Wenzelburger. Kritisches Denken, akademisches Wissen und die Fähigkeit zum Verfassen von wissenschaftlichen Texten werden geschult. Daneben besuchen Studierende im ersten Jahr jeweils zwei Sprachkurse. Das Studium findet auf Deutsch und Französisch statt.

Das Programm startet im ersten Studienjahr in Strasbourg. Im zweiten Studienjahr wechseln die Studierenden an die Universität des Saarlandes, im dritten finden Veranstaltungen in Strasbourg und ein Pflichtpraktikum statt. Das vierte Studienjahr folgt auf dem Saarbrücker Campus, bevor die Studierenden im letzten Studienjahr erneut nach Strasbourg gehen.
Die Lage der beiden Universitäten mitten in Europa in der Grenzregion von Deutschland, Frankreich, Luxemburg mit Nähe zu Belgien erleichtert Exkursionen. Die wichtigsten europäischen Institutionen liegen in greifbarer Nähe wie das Europäische Parlament, der Europarat und der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte in Strasbourg, der Gerichtshof der Europäischen Union in Luxemburg und die Europäische Kommission in Brüssel.

Französischkenntnisse sind erforderlich mindestens auf dem Niveau B2.
Bewerbungsfrist ist der 15. Juli.

Die Kooperationsvereinbarung zum gemeinsamen Studiengang wurde am 6. Juni in Strasbourg in der Botschaft Frankreichs beim Europarat unterzeichnet.

Fragen beantworten:
Prof. Dr. Georg Wenzelburger, Professor für Politikwissenschaft mit dem Schwerpunkt komparative Europaforschung
E-Mail: georg.wenzelburger(at)uni-saarland.de

Stefanie Thurm, Studiengangskoordinatorin
E-Mail: stefanie.thurm(at)uni-saarland.de

Weitere Informationen und Bewerbung:
https://www.uni-saarland.de/studium/angebot/bachelor/internationale-politik.html
https://www.uni-saarland.de/lehrstuhl/wenzelburger/lehre/studiengang-europaeische-internationale-politik.html

Hintergrund
Sciences Po Strasbourg wurde 1945 gegründet und ist eine Hochschule der Universität Strasbourg. Es handelt sich um das älteste Institut für politische Studien in Frankreich. Die Schule ist fest in einer europäischen und internationalen Tradition verankert. Sie ist Teil des ScPo-Netzwerks: renommierte Hochschulen, deren Abschlüsse auf dem Arbeitsmarkt sehr anerkannt sind. Sciences Po Strasbourg unterhält enge Beziehungen zum öffentlichen Dienst, zum Finanzwesen, zu europäischen und internationalen Institutionen und Gebietskörperschaften.

Die Universität des Saarlandes wurde 1948 mit französischer Unterstützung gegründet und versteht sich traditionell als internationale und europäische Hochschule. Einer ihrer prägenden Schwerpunkte ist der multidisziplinäre Europa-Schwerpunkt mit Frankreich-Fokus, der mit vielfältigen Ausprägungen in Forschung und Lehre alle Fakultäten durchdringt. Einrichtungen wie das Europa-Institut und das interdisziplinäre Cluster für Europaforschung (CEUS) auf dem parkähnlichen Saarbrücker Campus tragen zu diesem Selbstverständnis bei.

Zum Wintersemester 2023/24 hat an der Universität des Saarlandes ein interdisziplinäres Nachwuchskolleg Europa des Clusters für Europaforschung (CEUS) seine Arbeit aufgenommen, wo exzellente Promovierende und Postdocs im Bereich der Europaforschung ausgebildet werden.

Sichtbar wird der Europa-Schwerpunkt auch in Hochschulverbünden, darunter die Universität der Großregion mit sieben Partnerhochschulen aus vier Ländern, die ermöglicht, grenzüberschreitend zu studieren und zu forschen: ein Hochschulraum für über 140.000 Studierende. Die EU-geförderte „Europäische Hochschule“ Transform4Europe mit zehn Partnerhochschulen steht für eine Generation junger Europäerinnen und Europäer, die fachübergreifend zusammenarbeiten.

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