12.10.2024

Wissenschaftliche Tagung zur Uraufführung der Oper „Sita“ von Gustav Holst

Zum 150. Geburtstag des britischen Komponisten Gustav Holst veranstaltet das Saarbrücker Institut für Musikwissenschaft gemeinsam mit dem Saarländischen Staatstheater am Samstag, 12. Oktober, eine Tagung zu Holsts ambitioniertestem Werk – der Oper „Sita“, die nie aufgeführt wurde. Der Eintritt zur Tagung im Saarländischen Staatstheater ist frei, eine Anmeldung ist erforderlich. Am selben Abend um 19.30 Uhr findet im Staatstheater die Uraufführung von „Sita“ statt.

Der englische Komponist Gustav Holst (1874–1934) ist dem deutschen Konzertpublikum vor allem durch seine Orchestersuite „Die Planeten“ (1914–1916) bekannt. Er hinterließ eine Oper mit indischem Sujet „Sita“, die er 1906 vollendet, aber nie aufgeführt hat. Wie die meisten Intellektuellen seiner Zeit war auch Holst, dessen Familie über ganz Europa verzweigt war, vom zeitgenössischen „Wagnerismus“ geprägt. Das Sujet seiner Oper entnahm er aber dem im ersten Jahrtausend v. Chr. entstandenen indischen Nationalepos „Ramayana“.

Pünktlich zum Gustav-Holst-Jahr, in dem sich der Geburtstag des britischen Komponisten zum 150. Mal jährt, bringt das Saarländische Staatstheater am Samstag,12. Oktober, dieses ambitionierteste Werk Holsts zur längst überfälligen Uraufführung.

Vor der Uraufführung von „Sita“, ab 14 Uhr, veranstaltet das Saarbrücker Institut für Musikwissenschaft unter der Leitung von Prof. Rainer Kleinertz gemeinsam mit dem Saarländischen Staatstheater eine Tagung zu diesem Werk. Dabei wird die Indologin Prof. Danuta Stasik von der Universität Warschau die Bezüge des Librettos zu dem Epos „Ramayana“ beleuchten, der international renommierte Liszt- und Wagner-Spezialist Prof. David Trippett von der Universität Cambridge wird zu Holsts Stellung im britischen Wagnerismus sprechen, und der führende Holst-Spezialist Prof. Christopher Scheer (Utah State University) wird in die Musik der Oper einführen.

Nach der Begrüßung durch den Generalintendanten des Saarländischen Staatstheaters Bodo Busse wird Prof. Rainer Kleinertz (Universität des Saarlandes) einleitend über Holsts großes Vorbild, Richard Wagners „Der Ring des Nibelungen“, und dessen Heldin sprechen. Abgerundet wird der Nachmittag mit einem Vortrag des Staatstheaterdramaturgen Benjamin Wäntig zur Entstehung von Holsts Oper und den Herausforderungen bei der Transkription ihres Manuskripts. Die Uraufführung beginnt am selben Abend um 19.30 Uhr.

Symposium zu „Sita“:
12. Oktober 2024, 14.00–17.30 Uhr, Staatstheater/Mittelfoyer
Eintritt frei, Anmeldung an der Theaterkasse erforderlich unter 0681 3092-486

14.00 Uhr: Begrüßung durch Generalintendant Bodo Busse
14.15 Uhr: Rainer Kleinertz (Universität des Saarlandes): Die Heldin von Richard Wagners „Der Ring des Nibelungen“
14.45 Uhr: Danuta Stasik (Uniwersytet Warszawski): Contextualising Gustav Holst’s „Sita” and the „Ramayana”
15.15 Uhr: David Trippett (University of Cambridge): Holst, London, and British Wagnerism
16.15 Uhr: Christopher Scheer (Utah State University): Following Where Wagner Led: The Music of Gustav Holst’s „Sita”
16.45 Uhr: Benjamin Wäntig (Saarländisches Staatstheater): Vom Manuskript zum Aufführungsmaterial – Einblicke in Holsts Schreibwerkstatt

Tagungsinfos 

Ansprechpartner:
Prof. Dr. Rainer Kleinertz
Institut für Musikwissenschaft
E-Mail: rainer.kleinertz@uni-saarland.de
Tel. 0681 9380627