Bioinformatik (B.Sc.)

Das Fach im Überblick

Die Bioinformatik entwickelt Algorithmen und Software, mit denen man biochemische Prozesse simulieren und molekularbiologische Daten analysieren kann.

Die Veröffentlichung der Sequenz des menschlichen Genoms im Februar 2001 gilt als bedeutender Meilenstein in der Geschichte der Forschung; entsprechend groß war das Echo in den Medien. Die Bioinformatik hatte an diesem wissenschaftlichen Ergebnis den größten Anteil. Die weitaus größeren Herausforderungen stehen aber noch bevor: Die Gene müssen gefunden und auf ihre Funktion hin untersucht werden, um schließlich das Zusammenspiel der Gene zu verstehen und auf dieser Basis die Entwicklung neuer Medikamente zu ermöglichen. Diese Aufgaben sind noch um ein Vielfaches komplexer als das Zusammensetzen der DNA-Sequenz. Die Bioinformatik liefert entscheidende Beiträge zur Lösung dieser Herausforderungen.

Die Bioinformatik trägt auch wesentlich zur Entwicklung neuer Medikamente bei: In großen Wirkstoff-Datenbanken wird nach geeigneten Kandidaten gesucht (Screening, Docking), die effektiv sind, möglichst wenig unerwünschte Nebenwirkungen haben und zudem in der Lage sind, den Zielort im Körper zu erreichen (Überwindung biologischer Barrieren). Die Optimierung bekannter Therapien wird durch Verfahren der Bioinformatik unterstützt: Durch den Vergleich ganzer Genome verschiedener Individuen können Unterschiede (SNPs) gefunden werden, die eine Individualisierung von Therapien ermöglichen.

Der akkreditierte Bachelorstudiengang Bioinformatik vermittelt eine wissenschaftliche Grundqualifizierung in der Bioinformatik sowie grundlegende Fachkenntnisse der Biowissenschaften und der Informatik. Absolventinnen und Absolventen dieses Studiengangs sollen Probleme und Fragestellungen der Bioinfomatik und ihrer Anwendungen verstehen können, mathematisch modellieren und wissenschaftliche Methoden und Erkenntnisse der Informatik auf diese Probleme anwenden können.

Als akademischer Grad wird der "Bachelor of Science (B.Sc.)" verliehen, der in zwei verschiedenen Vertiefungsrichtungen

  1. "Methodische Bioinformatik" (CMB - Computational Molecular Biology) oder
  2. "Angewandte Bioinformatik" (BI - Bioinformatics)

erworben werden kann.

Tätigkeitsfelder finden Bioinformatikerinnen und Bioinformatiker vor allem an Universitäten, in Forschungsinstituten, in Bioinformatik- und Biotech-Firmen sowie in mittleren und großen Pharmaunternehmen. Die Aufgabengebiete der Bioinformatik sind spannend und anspruchsvoll: Viele ungelöste Probleme bieten immer wieder neue und interessante Herausforderungen.

Die Regelstudienzeit des Studiengangs beträgt im Vollzeitstudium sechs Semester, im Teilzeitstudium bis zu neun Semester. Auf Antrag können Teile des Studiums - höchstens acht Semester - in Teilzeit absolviert werden; das Semester, in dem die Bachelorarbeit angefertigt wird, ist in Vollzeit zu erbringen.

Unterrichtssprache

Die Grundvorlesungen der Informatik werden größtenteils auf Englisch gehalten. Dies bedeutet der Vortragende in der Vorlesung spricht Englisch und auch viele Materialien sind auf Englisch. Die Übungsgruppen (Tutorien), in denen das Wissen aus der Vorlesung auf konkrete Probleme angewendet wird, werden auch auf Deutsch angeboten und i.d.R. auch die zugehörigen Übungsblätter auf Deutsch zur Verfügung gestellt. In den grundlegenden Mathematikvorlesungen ‘Mathematik für Informatiker I‘ und ‘Mathematik für Informatiker II‘ können sich die Studierenden aussuchen, ob sie diese in deutscher oder in englischer Sprache hören wollen. Die grundlegenden Veranstaltungen der Bioinformatik sowie die Veranstaltungen aus der Chemie und Biologie werden i.d.R. auf Deutsch angeboten.

Zusammengefasst lässt sich sagen: Neben den Deutschkenntnissen (z.B. nachgewiesen durch ein deutsches Abitur) benötigt man ab dem ersten Semester bereits ein gutes Hör- und Leseverständnis im Englischen und spätestens ab dem fünften Semester gute aktive Englischkenntnisse (Sprechen und Schreiben). Das Sprachenzentrum der Universität bietet Kurse zur Verbesserung der Englischkenntnisse an, die im Rahmen des Wahlpflichtbereichs als Studienleistungen im Umfang von maximal 6 CP eingebracht werden können. Weitere Informationen zur Unterrichtsprache einzelner Veranstaltungen finden Sie auch im Modulhandbuch unter Studiengangsdokumente.

Weiterführende Studiengänge Studiengangsdokumente Kontakt

Zentrale Studienberatung
Campus Saarbrücken
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Tel.: 0681 302-3513
studienberatung(at)uni-saarland.de

Studienfachberatung
Univ-Prof. Dr. Volkhard Helms
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66123 Saarbrücken
Tel.: 0681 302-70701
volkhard.helms(at)bioinformatik.uni-saarland.de
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Bewerbung

Der Studiengang unterliegt keiner Zulassungsbeschränkung. Die Aufnahme des Studiums ist zum Winter- und zum Sommersemester möglich, wobei der Einstieg zum Wintersemester empfohlen wird. Beim Einstieg zum Sommersemester sollten Sie vorab die Studienfachberater und die Beratungseinrichtungen zur individuellen Studienplanung kontaktieren.

Die Einschreibung (Immatrikulation)für ein erstes Fachsemester erfolgt ohne vorherige Bewerbung online über die SIM-Portale der Universität des Saarlandes durch Auswahl der Aktionskachel "Einschreibung (inkl. Austauschstudierende)", und zwar:

  • für ein Wintersemester bis Ende September und
  • für ein Sommersemester bis Ende März.

Zu beachten: Liegt bei einer Einschreibung in ein höheres Fachsemester ein Fachwechsel vor, ist zusätzlich ein Einstufungsbescheid des zuständigen Prüfungssekretariats einzureichen.

Die Einreichung der benötigten Einschreibunterlagen erfolgt ausschließlich online während des Ausfüllens eines Einschreibeantrags in den SIM-Portalen.

Bei Fragen rund um die SIM-Portale besuchen Sie bitte unsere SIM Saarland Hilfeseiten. Dort finden Sie Informationen, Videos und Schritt-für-Schritt-Anleitungen.

Für Studieninteressierte mit ausländischer Vorbildung gelten zum Teil abweichende Regelungen.

Teste deine Erwartungen                                                       YouTube-Video zur Bioinformatik

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Als eine der ersten Hochschulen bundesweit hat die Universität des Saarlandes das Verfahren der Systemakkreditierung erfolgreich durchlaufen. Seit 2012 trägt sie das Siegel des Akkreditierungsrats.

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