13.06.2025

Neues Nebenfach „Digital Humanities“ lehrt digitale Kompetenzen in den Geisteswissenschaften

Sicher mit digitalen Werkzeugen und Methoden umzugehen, wird heute auch von Geisteswissenschaftlerinnen und Geisteswissenschaftlern erwartet. Daher geht zum WS 2025/26 das neue Nebenfach „Digital Humanities“ an den Start. Es vermittelt interdisziplinäre Kompetenzen im Grenzbereich zwischen Geistes-, Kultur- und Informatikwissenschaften. Nach einem gemeinsamen Pflichtbereich können die Studierenden im Anschluss aus einem von fünf Schwerpunkten wählen.

Im Pflichtbereich findet eine Einführung in die Themenfelder der Digital Humanities und deren theoretischen Hintergrund statt. Diese werden durch verschiedene anwendungsorientierte Lehrveranstaltungen aus den Bereichen Machine Learning oder Web-Technologies vermittelt. Ein Praxisprojekt ermöglicht eine Vertiefung und den Transfer digitaler Kompetenzen in das Hauptfach.

Zudem sieht das Nebenfach eine Spezialisierung im Studienverlauf vor, um die Wahl von Schwerpunkten in Abhängigkeit vom gewählten Hauptfach zu bieten. Insgesamt stehen fünf Vertiefungsmöglichkeiten zur Auswahl:

Die erste befasst sich mit der Erhebung, Auswertung und Visualisierung digitaler Objekte, Bild- und Raumdaten zum Beispiel bei der Rekonstruktion von Kunstwerken in 2D und 3D, die Visualisierung von Autorennetzwerken, die Kartierung von Sprach- und Dialektzonen und die digitale Rekonstruktion historischer Reiserouten. 
Die zweite Spezialisierungsmöglichkeit widmet sich dem Bereich Text und Sprache. Studierende vertiefen sich in korpusbasierte vergleichende Sprachwissenschaft, die digitale Wortforschung, die digitale Verarbeitung von Sprachlerndaten, soziokulturelle Phänomene oder die digitale Literaturwissenschaft. 
Geschichte, Kultur und Vermittlung bildet den dritten Fokus der Spezialisierung. Die Einbindung von virtueller Realität und interaktiven Plattformen ermöglicht eine immersive Erfahrung historischer Orte und Ereignisse. Zudem befassen sich die Studierenden mit der Digitalisierung von historischen Archiven und Sammlungen sowie der Nutzung von Datenbanktechnologien, die historische Ressourcen besser zugänglich machen. 
In der vierten Spezialisierungsmöglichkeit, Musik digital, wird den Studierenden ein breites Verständnis für die Integration von Digitalisierung in die Musikwelt ermöglicht. Die Module dieses Bereichs vermitteln nicht nur grundlegende Fähigkeiten im Umgang mit relevanter Software und Programmiersprachen, sondern bieten auch Raum für die Reflexion über den historischen Wandel der eingesetzten Medien in der Musik. 
Der letzte Schwerpunkt befasst sich mit der kulturellen und gesellschaftlichen Reflexion über Digitalität und ermöglicht Zugang zu kritischen Diskussionen über die Auswirkungen von Digitalisierung und künstlicher Intelligenz auf unser tägliches Leben. Die theoretische und angewandte Ethik spielt hier eine zentrale Rolle.

Aufgrund der vielfältigen Spezialisierungsmöglichkeiten des Wahlpflichtbereichs lässt sich das Nebenfach mit jedem Hauptfach der Philosophischen Fakultät kombinieren. Alternativ können aber auch Module aus verschiedenen Spezialisierungsmöglichkeiten kombiniert werden. In beiden Varianten bildet das Nebenfach „Digital Humanities“ eine ideale Ergänzung zu den Studiengängen der Fakultät hinsichtlich der Digitalisierung und Transformation in unserer Gesellschaft. Der Studiengang, der eng mit den verschiedenen Fächern der Geisteswissenschaften verknüpft ist und für den eine eigene Professur eingerichtet wurde, steht für Praxisbezug sowie die Vermittlung von digitalen Schlüsselkompetenzen, die die beruflichen Perspektiven der Studierenden in Forschung und Praxis gleichermaßen verbessert.

Weitere Informationen und Einschreibung auf der zentralen Webseite sowie auf der Webseite der Philosophischen Fakultät.