Automedon
Oswald Hiery (1937–2016)
Eisen, verzinktes Eisen und Aluminiumguss, 8,5 x 6,5m, aufgestellt 1993
Automedon ist ein Held aus der griechisch-römischen Sage, der für die Antike zum personifizierten Inbegriff des Wagenlenkers wurde. Er begleitete seinen engen Freund Achilles mit eigenen Schiffen nach Troja, wo er an seiner Seite kämpfend die unsterblichen Pferde Xanthos und Balios lenkte.
Die Skulptur des Wagenlenkers Automedon von Oswald Hiery steht in der Rotunde zwischen dem Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz und dem Institut für Neue Materialien und gehört, ähnlich wie Serras "Torque", zu den Wahrzeichen der Universität, die vom Saarbrücker Campus nicht mehr wegzudenken sind.
Die Figur des Automedon sitzt hoch erhoben auf einer rostigen Stele in einer ruhigen, höchst konzentrierten Haltung, ausgestattet mit den Attributen, die unzertrennlich mit der modernen Technik verbunden sind. Seine weit ausgebreiteten Arme wurden zum Teil durch Flügel ersetzt, die Füße stützt er auf eine Wagenkonstruktion. Dargestellt ist der kurze Moment vor seinem Abflug, in dem der sich nach hinten lehnende Automedon einen ernsten Blick in die Ferne wirft, die Energie und Kraft aus einem tiefen Atemzug holend.
Diese ungewöhnliche und lebendig wirkende Figur kann als Symbol für das unermüdliche Bestreben des Menschen um eine Automatisierung verstanden werden, die auf alle Lebensbereiche zielt. Sie visualisiert unter anderem menschlichen Wissensdurst und den Ehrgeiz, den technischen Fortschritt voranzutreiben.
(Urszula Czymerska, in: Kunst auf dem Campus, hrsg. von Jörg Pütz und Henry Keazor, Merzig 2012, S. 62)
Ausführliche Informationen zum Kunstwerk und Interpretationen finden Sie hier.
Universität des Saarlandes | Zentrum für Lehren und Lernen (ZeLL)
Campus A4 2 | 66123 Saarbrücken
Erreichbarkeit Mo–Do von 9–14 Uhr und Fr von 9–12 Uhr
zell[at]uni-saarland.de | Tel. 0681 302-3533