05/04/2023

Universität des Saarlandes lädt am 13. Mai zum Tag der offenen Tür ein

© Oliver DietzeAm 13. Mai wird es wie im vergangenen Jahr wieder zahlreiche Angebote rund um die Campuswiese geben.

Rund 350 Programmpunkte aus allen Fachrichtungen bietet die Universität des Saarlandes an ihrem Tag der offenen Tür am Samstag, den 13. Mai an. Auf dem Saarbrücker Campus dreht sich von 10 bis 16 Uhr alles um Wissenschaft, Studium und Lehre. Studieninteressierte finden Informationen rund um das vielseitige Studienangebot der Universität und können den Campus kennenlernen.

Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler öffnen ihre Labore und geben in Vorträgen Einblicke in ihre aktuelle Forschung. Auch für Kinder und Jugendliche gibt es viele spannende Mitmach-Angebote. Im Folgenden wird eine Auswahl der Programmpunkte präsentiert, weitere Angebote sind in der Zeitungsbeilage „campus extra“ ausführlich beschrieben, die am 5. Mai veröffentlicht wird. Das gesamte Programm vom 13. Mai mit allen Orts- und Zeitangaben ist online zu finden: www.uni-saarland.de/infotag

In den Naturwissenschaften gibt es ein vielfältiges Programm, das vom Grundschulkind im Physik-Schülerlabor bis zu den Großeltern viele Interessenten anspricht. So legen insbesondere die Chemiker den Fokus auf das Thema Nachhaltigkeit. Mehrere Vorträge und Info-Stände drehen sich darum, wie die Chemie dabei helfen kann, Produkte und Prozesse umweltschonender zu gestalten, zum Beispiel bei der Entwicklung nachhaltiger Kunststoffe. Dass auf dem Thema Nachhaltigkeit an der Universität des Saarlandes ein besonderer Fokus liegt, führt auch Professorin Annemarie Matusche-Beckmann in ihrem Vortrag aus. Sie ist seit Kurzem Vizepräsidentin für Gesellschaftliche Verantwortung und Nachhaltigkeit.

Die Physik wiederum bietet Einblicke in Forschungsgebiete, die bis vor wenigen Jahren noch nach Science Fiction geklungen haben. Als einer der wenigen deutschen Standorte ist die Universität des Saarlandes ein Zentrum der Quantenphysik-Forschung. Diese wird in mehreren Angeboten und Laborführungen erläutert. Zudem können sich die Besucherinnen und Besucher in die Welt der kleinsten Teilchen begeben, indem sie im Labor in die „Nanowelt“ der Physik-Professorin Karin Jacobs eintauchen. Wer wissen möchte, was einen im Physikstudium (und danach) erwartet, darf Physik-Professor Christoph Becher mit Fragen löchern.

In den Biowissenschaften können die Gäste am Tag der offenen Tür rund um die Uhr in den Mikroskopierraum gehen und dort in eines der zahlreichen Mikroskope schauen. Zudem bietet sich die Möglichkeit, kleine Verhaltensexperimente mit Honigbienen zu machen oder einen „genetischen Fingerabdruck“ zu erstellen, der beim Lösen eines Kriminalfalls hilft. Wie Wertstoffe aus Müll gemacht werden, erklären die Systembiotechnologen um Professor Christoph Wittmann.

Was Mathematik mit einer antiken Legende zu tun hat, führt Professor Michael Bildhauer aus. Er erklärt, warum die phönizische Prinzessin Dido bei der Gründung Karthagos intuitiv eine interessante mathematische Form geschaffen hat. Professorin Gabriela Weitze-Schmithüsen wiederum begibt sich in die Welt von Queues und Kugeln und beantwortet an ihrem Info-Stand die Frage, wie viel Mathematik im Billardspiel steckt. In der Informatik und ihr verwandten Fächer geht es viel um Künstliche Intelligenz. So haben Chatbots wie ChatGPT Computern schlagartig extrem ausgereifte Sprachfähigkeiten verliehen und werfen jetzt viele Fragen zur Zukunft von Hausaufgaben und den „kopflastigen“ Berufen auf. Wie diese Systeme funktionieren, erklärt der promovierte Computerlinguist Sebastian Schuster. Die Bioinformatik ist aus den Lebenswissenschaften nicht mehr wegzudenken. Ob bei der Entschlüsselung des menschlichen Genoms, der Entwicklung neuer Medikamente oder der Erforschung von Krankheiten, wie Professor Sven Rahmann in einem Vortrag erläutert.

In virtuelle Welten können die Besucherinnen und Besucher auch am Stand von Stefan Morana eintauchen. Der Juniorprofessor für Digitale Transformation und Wirtschaftsinformatik führt mit seinem Team vor, was Augmented und Virtual Reality (AR und VR) mit Betriebswirtschaft zu tun haben. Wer möchte, kann auch selbst AR- und VR-Brillen ausprobieren.

Materialforscher und Werkstoffwissenschaftler blicken tief ins Innere von Stahl, wobei ihnen die Besucher in einer Laborführung über die Schulter schauen können. Zudem kümmern sie sich um eine der zentralen Fragen unserer Zeit: Wie kann Wasserstoff dabei helfen, die Energiewende zu schaffen? In den Ingenieurwissenschaften geht es unter anderem um leicht manövrierbare Rollstühle und wendig in die Kurve gleitende Einkaufswagen, die beim Schieben selbst unterstützen: Eine Technologie, die das Team von Professor Matthias Nienhaus entwickelt, macht überall, wo Menschen auf Räder angewiesen sind, die Fahrt, das Lenken und den Transport leicht. Einen Roboterrüssel, der nach dem Vorbild des Elefanten schwingend pendeln und sich in alle Richtungen biegen kann, stellen Forschungsteams der Professoren Stefan Seelecke, Paul Motzki und Gianluca Rizzello vor.

Auch in den Kultur- und Geisteswissenschaften wird viel geboten: Um römische Liebeszauber dreht sich der Vortrag der Wissenschaftlerin und Schriftstellerin Karen Aydin, die im Anschluss aus ihrem Roman „Tote beißen nicht“ lesen wird. Geschichts-Fans werden außerdem auf ihre Kosten kommen, wenn sie schon immer wissen wollten, was an unseren heutigen Vorstellungen vom Mittelalter Klischee und was Wirklichkeit war. Darum dreht sich nämlich ein ganzes Themen-Paket, unter anderem aus Vorträgen, einem Quiz, Ausstellungen authentischer Kleidung und vielem mehr.

Der Wald ist Schauplatz vieler Geschichten. Interessierte können sich am Tag der offenen Tür gemeinsam mit Claudia Schmitt in einem Kurzvortrag auf eine Reise durch die Literaturgeschichte begeben und bei dieser Gelegenheit die Arbeitsgebiete der Komparatistik kennen lernen: Die Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft ist eine Wissenschaft, die über den Tellerrand blickt – über den der Künste, Medien, Fachdisziplinen wie über den von Landesgrenzen.

Die Medizinische Fakultät wird einige Projekte vom Campus Homburg in der Aula präsentieren. Neben der Studienberatung für die Medizin, Zahnmedizin sowie Ernährungsmedizin und Diätetik wird es auch um das spezielle Programm der Allgemeinmedizin gehen, mit dem für Nachwuchs in saarländischen Hausarztpraxen gesorgt wird. Die Augenklinik am Universitätsklinikum wird über eine Hornhauterkrankung bei Kindern und Jugendlichen, den Keratokonus, informieren sowie über Organspenden für Transplantationen der Hornhaut. Medizinstudierende werden eine Mini-Ausgabe der Teddyklinik anbieten und die Initiative „Mit Sicherheit verliebt“ vorstellen, bei der sie die Klassenstufen 7 und 8 besuchen, um dort alle Themen rund um Liebe, Beziehungen und Freundschaft anzusprechen.

Für Kinder und Jugendliche gibt es verschiedene Angebote, unter anderem der zahlreichen Schülerlabore auf dem Campus. Das Schülerlabor InfoLab lädt zum Programmieren eines Roboters ein. Im Cysec Lab am Helmholtz-Zentrum für Informationssicherheit CISPA geht es um Deepfakes und Kryptographie. Auch die Schülerlabore SinnTec und EnerTec der Fachrichtung Systems Engineering sowie das NanoBioLab der Chemie laden zum Mitmachen und Ausprobieren ein. Dort können Kinder und Jugendliche selbst eine Kippschaltung löten, die Wind- und Solarenergie erforschen sowie chemische Experimente durchführen. Ebenso ist das Schülerlabor SAM der Materialwissenschaft mit einem Info-Stand vertreten sowie das Grundschullabor Gofex für kleine und große Tüftler geöffnet.

Auch die außeruniversitären Forschungsinstitute auf dem Uni-Campus machen am Tag der offenen Tür mit. Im Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) wird das „Museum für Illusionen in der virtuellen Realität“ präsentiert. Nicht als physisches Gebäude, sondern in einer interaktiven VR-Anwendung können Interessierte hier „berühmte“ Illusionstechniken aus der VR-Forschung selbst erleben. Am Helmholz-Zentrum für Informationssicherheit CISPA werden Forschungsthemen rund um die Cybersicherheit vorgestellt. Das Leibniz-Institut für Neue Materialien (INM) bietet eine große Bandbreite an Vorträgen, Laborführungen und Mitmachangeboten an, bei denen es vor allem um innovative Materialien für biomedizinische Anwendungen geht. Das Fraunhofer Institut für Zerstörungsfreie Prüfverfahren (IZFP) zeigt zum Beispiel, wie mittels Radar ein verborgener Schriftzug innerhalb einer Kunststoffplatte gefunden werden kann.Das Helmholtz-Institut für Pharmazeutische Forschung (HIPS) präsentiert die Entwicklung neuer Wirkstoffe für Medikamente. 

Alle Programmpunkte zum Tag der offenen Tür mit Ortsangaben und Uhrzeit finden sich in einer bereits veröffentlichten webbasierten Programm-App, die man am Computer oder Smartphone durchsuchen kann. Über die Favoritenauswahl mit Herz-Symbol kann man sich sein persönliches Programm zusammenstellen.

Am Freitag, 5. Mai wird zudem die Universitätszeitung „campus extra“ der Saarbrücker Zeitung beiliegen und auf dieser Webseite veröffentlicht. Darin wird das Programm zum Tag der offenen Tür am 13. Mai ausführlich erläutert.

Weitere Informationen und Link zur Programm-App unter: www.uni-saarland.de/infotag