10/12/2023

Die Chemie der Universität des Saarlandes feiert am 20. Oktober ihr 75-jähriges Jubiläum

Das frisch renovierte Hörsaalgebäude ist auf dem Foto abgebildet, ein großer, moderner Gebäudekomplex mit zahlreichen großen Fenstern.
© Iris MaurerDie Saarbrücker Chemie feiert 75-jähriges Jubiläum. Am 20. Oktober lädt die Fachrichtung zum Tag der Chemie ins frisch sanierte Hörsaalgebäude C4 3, das an diesem Tag offiziell eröffnet wird.

Die Chemie war ein Fach der ersten Stunde an der Universität des Saarlandes: Im Rahmen des Universitätsjubiläums feiert auch die Fachrichtung ihr 75-jähriges Bestehen. Am 20. Oktober lädt sie ein zum Tag der Chemie ins frisch sanierte Hörsaalgebäude C4 3, das an diesem Tag offiziell eröffnet wird. Zur Festveranstaltung sind Interessierte herzlich eingeladen. Ab 9 Uhr gibt es Führungen durch das Gebäude, die Arbeitsgruppen stellen ihre wissenschaftlichen Themengebiete in Vorträgen vor.

Den Festvortrag hält Prof. Dr. Dr. h.c. Markus Antonietti (Max-Planck-Institut für Kolloid- und Grenzflächenforschung): „Eine neue Chemie legt die Grundlagen für Kreislaufwirtschaft und globale Nachhaltigkeit“.

Die Chemie an der Universität des Saarlandes ist eine sehr forschungsstarke Fachrichtung mit 16 Arbeitsgruppen. Ihre Schwerpunkte liegen im chemisch-biologischen, chemisch-biomedizinischen und chemisch-materialwissenschaftlichen Bereich, in den Nanowissenschaften sowie in der synthetischen Chemie. Ihr weites Forschungsspektrum reicht von Materialien und Oberflächen über Natur- und Wirkstoffe, Analytik, Modellierung, Spektroskopie bis hin zu Synthese und Chemiedidaktik. Generationen an Absolventinnen und Absolventen der Saarbrücker Chemie sind in aller Welt zu finden, in Wissenschaft und Forschung ebenso wie in Wirtschaft und Industrie.

Besondere Markenzeichen der Saarbrücker Chemie sind ihre fachübergreifende und ihre grenzüberschreitende Ausrichtung. Als zentrale Naturwissenschaft hat sie die Universität und ihren Schwerpunkt „NanoBioMed – Leben und Materie“ mitgeprägt. Weit über die eigenen Fachgrenzen hinaus hat die Chemie großen Einfluss und gibt in Lehre und Forschung wichtige Impulse. Auch mit den Forschungsinstituten im Umfeld der Universität bestehen enge Verbindungen und Zusammenarbeit wie etwa mit dem Leibniz-Institut für Neue Materialien (INM) oder Helmholtz-Institut für Pharmazeutische Forschung Saarland (HIPS). Die Forschungsergebnisse der Chemie tragen bei zu einer nachhaltigeren Zukunft: Die Saarbrücker Chemikerinnen und Chemiker forschen zum Beispiel an innovativen Energiematerialien, die es möglich machen, Energie zu speichern, abzurufen und rückzugewinnen. Sie entwickeln flexible Sonnenkollektoren für die Stromerzeugung, neue recyclingfähige Materialien sowie neuartige Wirkstoffe. Auch arbeiten sie an Methoden, um eine wasserstoffbasierte Zukunft zu ermöglichen oder um gefährliche Stoffe nachhaltig aus dem Wasser zu entfernen.

Als Studiengänge sind neben Bachelor, Master und Lehramt Chemie auch ein Master Materialchemie und die deutsch-französischen Studiengänge Bachelor und Master Chemie mit der Möglichkeit eines Doppelabschlusses (Universität des Saarlandes, Université Strasbourg/ECPM oder Rennes/ENSC) im Angebot.

Als die Universität des Saarlandes kurz nach dem Zweiten Weltkrieg 1948 unter der Ägide Frankreichs und unter Patenschaft der Universität Nancy gegründet wurde, war die Chemie eines ihrer ersten Fächer. Das "Chemische Institut" mit den Lehrbereichen Anorganische, Organische und Physikalische Chemie war zunächst im ehemaligen Landeskrankenhaus auf dem heutigen Medizin-Campus Homburg untergebracht, wo vor 1948 die ersten Anfänge der Universität lagen. 1950 zogen die Naturwissenschaften auf den Saarbrücker Campus. Bedingt durch die damalige politische Sondersituation des Saarlandes wurde eine Internationalität des wissenschaftlichen Austauschs angestrebt: Die ersten Jahre waren geprägt durch von der Universität Nancy entsandte Hochschullehrer und eine trilinguale Ausrichtung des Studienganges Chemie (Deutsch/Englisch/Französisch). Auch nachdem das Studium hin zum deutschen Studiensystem umgestaltet war, blieb die grenzüberschreitende Ausrichtung in Lehre und Forschung eine besondere Stärke der Saarbrücker Chemie, was sich in grenzüberschreitenden Doppelstudiengängen zeigt, die ab 1985 etabliert wurden.

Mit der Jubiläumsveranstaltung wird zugleich das modernisierte Hörsaalgebäude der Chemie C4 3 eigeweiht. Das Hörsaalgebäude wurde komplett kernsaniert und auf den neuesten Stand der Technik gebracht. Es beherbergt einen großen Hörsaal mit 288 Sitzplätzen, zwei kleine Hörsäle mit je 91 Sitzplätzen sowie zwei Seminarräume. Zudem wurden ein neues Chemielabor und ein studentischer Aufenthaltsbereich eingerichtet. Im barrierefreien Gebäude befinden sich auch das Dekanat der Naturwissenschaftlich-Technischen Fakultät mit Dekanatssaal und Büroräumen. Neues Highlight im Foyer ist ein interaktives Periodensystem der chemischen Elemente, das am 20. Oktober feierlich enthüllt wird.
Die Modernisierung wurde durch das Saarland finanziert und durch die Staatliche Hochbaubehörde des Landesverwaltungsamtes (Lava) realisiert.


Fragen beantwortet:
Prof. Dr. Guido Kickelbick (Professor für Anorganische Festkörperchemie)
Tel.: +49 681 302-70651, E-Mail: guido.kickelbick(at)uni-saarland.de

www.uni-saarland.de/lehrstuhl/kickelbick.html

https://www.uni-saarland.de/chemie - Fachrichtung Chemie

Programm am 20. Oktober:

ab 9:00 Uhr    Führungen durch das Gebäude
10:00 Uhr    Begrüßung, Prof. Chris Kay und Prof. Guido Kickelbick
10:10 Uhr    Grußworte
•    Staatssekretär im Ministerium der Finanzen und für Wissenschaft Wolfgang Förster
•    Universitätspräsident Prof. Manfred Schmitt
•    Dekan Prof. Ludger Santen
10:30 Uhr    „Eine neue Chemie legt die Grundlagen für Kreislaufwirtschaft und
globale Nachhaltigkeit

Festvortrag, Prof. Dr. Dr. h.c. Markus Antonietti, Direktor für
"Kolloidchemie" am Max-Planck-Institut für Kolloid- und Grenzflächenforschung
11:30 Uhr    Pause
11:50 Uhr    Vorstellung der chemischen Arbeitsgebiete an der Universität des Saarlandes, Teil 1
Molekulare Momente (Scheschkewitz, Munz, Andrada, Schäfer)
Sinnliche Synthesen (Kazmaier, Jauch, Titz, Gulder, Speicher)
13:10 Uhr    Mittagsimbiss und feierliche Enthüllung des interaktiven Periodensystems
14:00 Uhr    Vorstellung der chemischen Arbeitsgebiete an der Universität des Saarlandes, Teil 2
Spektren und Spekulationen (Kay, Jung, Stopkowicz)
Futuristische Funktionen (Gallei, Kickelbick, Saarene, Kraus, Del Campo, Janka)
Abgefahrene Analysen (Kautenburger, Servicestelle Umweltanalytik + Massenspektroskopie)
15:50 Uhr    Imbiss + Sektempfang

Pressefotos zum Download:
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