01/12/2026

Vortrag: "La construction d‘un manuel scolaire européen"

Zum Vortrag in französischer Sprache von Prof. Dr. Pierre Escudé (Université de Bordeaux) lädt das Frankreichzentrum der Universität am Montag, 12. Januar, um 10.00 Uhr ein.

Vortragstitel: Impossible intercompréhension ? Une réponse possible : la construction d‘un manuel scolaire européen
Gebäude & Raum werden in Kürze bekanntgegeben. 

Referent: Prof. Dr. Pierre Escudé (Université de Bordeaux)
Gastgeberin: Prof. Dr. Claudia Polzin-Haumann (Romanistik)

In diesem Vortrag wird Interkomprehension aus drei Perspektiven betrachtet: linguistisch, soziolinguistisch und didaktisch. Aus linguistischer Sicht stellt die Interkomprehension einen ganzheitlichen Ansatz dar, der es ermöglicht, geschriebene und gesprochene Texte in Sprachen zu verstehen, die man nicht gelernt hat – allein aufgrund ihrer Zugehörigkeit zu einem gemeinsamen Sprachsystem. Dabei zeigt sich, dass es oft einfacher ist, ein Sprachsystem zu erfassen als eine einzelne Sprache, da jede Sprache durch ihre Unterschiede im System definiert ist. Trotz dieses kognitiven und sprachdidaktischen Potenzials wird Interkomprehension im Bildungssystem kaum berücksichtigt. Der Grund dafür liegt in soziolinguistischen und politischen Strukturen: Bildungssysteme sind in der Regel national organisiert. Das westfälische Modell allerdings weist jedem Staat eine Nationalsprache zu. Eine didaktische Antwort auf dieses Dilemma besteht in der Entwicklung und Nutzung eines europäischen Schulbuchs, das auf Interkomprehension basiert. 
Der Vortrag stellt das Lehrwerk Euromania vor, das schulische Fachinhalte, nationale Unterrichtssprachen und verwandte Sprachen kombiniert. Er erläutert die Konzeption dieses Lehrwerks, seine pädagogischen Zielsetzungen und Einsatzmöglichkeiten in Schule und Hochschule. Zudem wird das Lehrwerk gemeinsam mit dem Publikum getestet.