Integrierte Studiengänge (Auswahl)

Deutsch-Französische Studien: Grenzüberschreitende Kommunikation und Kooperation

Nathalie Wagner hat den trinationalen Masterstudiengang "Deutsch-Französische Studien: Grenzüberschreitende Kommunikation und Kooperation" absolviert. In ihrer Abschlussarbeit hat sich die Luxemburgerin mit dem Potenzial von Literatur für die interkulturelle Verständigung befasst: "Einen solchen vielschichtigeren Blick hat mit das Studium nahegebracht. Der Studiengang sensibilisiert für die Komplexität kultureller Identitäten und Prozesse. Da die Studenten Lehrveranstaltungen in Deutschland, Frankreich und Luxemburg absolvieren, lernen wir unterschiedliche Lehrmethoden kennen und haben mit Kommilitonen aus verschiedenen Herkunftsländern zu tun. Auch inhaltlich hat mir das Masterprogramm zugesagt, weil es sowohl Kultur, als auch Wirtschaft und Politik behandelt. Zu den Themen gehören unter anderem die deutsch-französischen Beziehungen, die europäische Integration oder interkulturelle Kommunikation und Kompetenz. Ich habe beispielsweise Lehrveranstaltungen über die Politik in Deutschland und Frankreich oder über die bilateralen Wirtschaftsbeziehungen belegt. Daneben habe ich Kurse absolviert über Kultur- und Medienanalyse, über Marketing oder über Kulturmanagement.

Nathalie Wagner aus Luxemburg ist für ihre Abschlussarbeit mit dem Exzellenzpreis der Deutsch-Französischen Hochschule ausgezeichnet worden. Sie hofft, mit den im Studium erworbenen Kompetenzen gute Aussichten auf eine Stelle in einem internationalen Arbeitsumfeld zu haben. Zudem schließt sie nicht aus, das Thema ihrer Abschlussarbeit im Rahmen einer Dissertation zu vertiefen.

 

Droit français et allemand

Björn Schümann studiert zwei Rechtssysteme – das deutsche und das französische. Der binationale Studiengang "Droit" vermittelt die Grundlagen des französischen Rechts und führt in drei Jahren zum Bachelor-Abschluss "Licence de Droit": "Das bedeutet doppelt so viele Kurse und Prüfungen und ist sehr arbeitsintensiv. Dennoch hat sich der Stress voll gelohnt. Das Studium ermöglicht systematische Einblicke in ein neues Rechtssystem und öffnet mir den Weg zu einer internationalen Karriere. Von Anfang an studieren Deutsche und Franzosen in einer Gruppe. Ein weiterer Vorteil ist, dass man am Centre juridique einen engen Kontakt zu den französischen Professoren hat. Lehrveranstaltungen und Prüfungen führen die französischen Hochschullehrer auf Französisch durch. Die drei mündlichen Prüfungen im französischen Recht waren stressig, aber rückblickend nur positiv, da man die Angst vor dem Sprechen verliert – und das auch noch in einer fremden Sprache." Nach zwei Studienjahren in Saarbrücken verbringen die Studenten das dritte Jahr an einer der Partnerhochschulen in Frankreich. Björn Schümann wechselte an die Université de Strasbourg, wo er einen Schwerpunkt im Völker- und Europarecht wählte: "Es ist ein großer Vorteil, wenn man das deutsche und französische Recht systematisch kennenlernt, denn durch die unmittelbare Rechtsvergleichung lernt man das jeweilige System besser zu verstehen".

Im Studiengang Droit wechselte Björn Schümann nach zwei Studienjahren in Saarbrücken für ein Jahr an die Université de Strasbourg. Derzeit konzentriert er sich auf sein drittes Studienjahr im deutschen Recht. Sein Droit-Studium hat Björn Schümann im vergangenen Herbst mit Auszeichnung beendet: Für seine Abschlussarbeit hat er den Exzellenzpreis der Deutsch-Französischen Hochschule erhalten. Nebenbei arbeitet er als wissenschaftliche Hilfskraft am Lehrstuhl für Öffentliches Recht, Europarecht und Völkerrecht von Professor Marc Bungenberg. 

 

Border Studies

Sie studieren an vier Universitäten in drei Ländern und besuchen Lehrveranstaltungen in deutscher, französischer und englischer Sprache: Die Studierenden des ersten Jahrgangs des Masterstudiengangs "Border Studies" stammen aus Deutschland, Frankreich, Luxemburg und Kamerun. Gestartet ist die internationale Gruppe im Herbst 2017 mit Lehrveranstaltungen an den Universitäten Lothringen und Luxemburg. Im September 2018 kommen alle Teilnehmer nach Saarbrücken. Die Studierenden beschäftigen sich mit Grenzen und Grenzregionen in Europa und der ganzen Welt. Zu den Studieninhalten gehören unter anderem Regionalentwicklung, Mobilität und Migration, kulturelle Diversität, Grenzliteraturen, Sprachkontakte, Europarecht und grenzüberschreitende Zusammenarbeit. Das interdisziplinäre Masterprogramm ist breit aufgestellt: Behandelt werden sowohl politische und wirtschaftliche Aspekte als auch soziale und kulturelle Themen. Am Studiengang beteiligt sind Fachrichtungen wie Geographie, Raumplanung, Kulturwissenschaft, Amerikanistik, Angewandte Linguistik/Mehrsprachigkeitsforschung, interkulturelle Kommunikation, Politikwissenschaft, Soziologie und Rechtswissenschaften.

 

Literatur-, Kultur- und Sprachgeschichte des deutschsprachigen Raums

Grenzüberschreitend Germanistik studieren und dabei interkulturelle Kompetenzen entwickeln – das ermöglicht der trinationale Masterstudiengang "Literatur-, Kultur- und Sprachgeschichte des deutschsprachigen Raums". Die Saarländerin Wiebke Lehnert hat das Studienangebot innerhalb des Verbunds Universität der Großregion genutzt: "Durch das Studium in drei Ländern beweist man, dass man sich in verschiedene Universitätssysteme einarbeiten kann – was sicherlich die Chancen auf dem Arbeitsmarkt erhöht. Als ich den trinationalen Masterstudiengang an der Saar-Uni entdeckte, faszinierte mich daher der Aspekt, dass man an drei Universitäten studieren kann. Mein erstes Semester verbrachte ich überwiegend in Saarbrücken und pendelte mit dem Auto oder dem Zug zu einzelnen Veranstaltungen und Blockkursen nach Metz. Die Uni liegt ganz in der Nähe des Zentrums, und Metz ist wirklich eine sehr schöne Stadt. Das Studium dort ist jedoch verschulter als in Deutschland. Offener ist dagegen der Unterricht an der Uni Luxemburg. Der Campus Belval ist ganz neu und technisch vom Feinsten, und die Lernatmosphäre war klasse. Alles in allem ist grenzüberschreitendes Studieren ideal, um neue Kontakte zu knüpfen, seine Sprachkenntnisse zu verbessern und interkulturelle Kompetenzen zu erweitern."

Nach ihrem Bachelorstudium absolvierte die Saarländerin Wiebke Lehnert ein Praktikum im Goethe-Zentrum in Bologna. So entstand der Wunsch, später einmal interkulturell in Richtung "Deutsch als Fremdsprache" zu arbeiten. Im Frühjahr 2018 hat sie ihre Masterarbeit über Tertiärspracherwerb im Rahmen des Masterstudiengangs "Literatur-, Kultur- und Sprachgeschichte des deutschsprachigen Raums" abgegeben.

 

Ecole Européenne d'Ingénieurs en Génie des Matériaux (EEIGM)

"Ich komme ursprünglich aus Jena und habe mich ganz bewusst für die Saar-Uni entschieden. Ich wollte Werkstoffwissenschaft studieren und nach Frankreich. Nicht nur für ein Auslandssemester, sondern ein richtiges Doppelstudium mit allem Drum und Dran. Mein Französisch war damals gar nicht so gut. In der Schule hatte ich Leistungskurse in Mathe und Physik. Aber ich wollte die Sprache lernen, ich wollte Frankreich kennen lernen. Für mich war klar: Dann muss ich ins Land selbst gehen. Als ich in Nancy mit dem Studium anfing, hat mir ein älterer Student die Uni gezeigt. In einem der Gebäude gab es eine Studentenbar, von Studenten selbst betrieben. Dort nahm ich einen Job als Barmann an. Das war eine fantastische Zeit, ich habe viele Freunde gefunden, die ich heute noch habe – ein Glücksfall, wie das ganze Studium. Das Studium in Nancy ist sehr verschult, die Hochschule EEIGM vergleichsweise klein und familiär. Am Anfang fand ich es ganz schön anstrengend mit der Sprache im Alltag, aber es war ungemein spannend. In der Großregion habe ich mich gleich wohl gefühlt. Ich wusste: Hier bin ich richtig. Die Zeit in Nancy hat mir viel Spaß gemacht und mich sehr geprägt. Ich habe viel gelernt. EEIGM ist auf jeden Fall ein echter Geheimtipp."

Marc Schöneich hat in Nancy und Saarbrücken den deutsch-französischen Studiengang École Européenne d'Ingénieurs en Génie des Matériaux studiert. Für seine Diplomarbeit forschte er in einem deutsch-französischen Projekt, und auch die anschließende Doktorarbeit schrieb er im sog. Co-tutelle-Verfahren. Nach einem Forschungsaufenthalt in Dortmund arbeitet er heute am Leibniz-Institut für Neue Materialien auf dem Saarbrücker Campus.

 

SaarLorLux-Studiengang Physik

Christian Hepp hat den Saar-Lor-Lux-Studiengang Physik absolviert und in seiner Doktorarbeit im Bereich Quantenoptik geforscht. Schon während des Studiums war die Quantenoptik sein Spezialgebiet. "Ein tolles Thema. Alles, was mit Licht zu tun hat, ist die technische Zukunft", schwärmt er. Dieser Schwerpunkt ist an der Saar-Uni sehr gut: "Im besten Fall baut man im quantenoptischen Labor sein eigenes Experiment mit Optiken und Lasern auf. Dabei erarbeitet man sich viele praktische Kenntnisse und lernt bereits, komplexe Projekte zu leiten."

Auch die Vernetzung sowohl innerhalb wie außerhalb der Universität ist in Saarbrücken exzellent. Von Anfang an war es Christian Hepp wichtig, internationale Erfahrungen zu sammeln. "Man konnte im Studium einiges von der Welt sehen – das hat viel Spaß gemacht", erinnert er sich. Heute arbeitet er bei der Bruker Optik GmbH in der Nähe von Karlsruhe und entwickelt neue optische Technologien für Analysesysteme.

 


Die integrierten Studiengänge werden gefördert von der Deutsch-französischen Hochschule.