Mumps

Mumps

Trotz Impfung gibt es immer wieder Ausbrüche von Mumps, die sich auf große Gebiete ausbreiten können. So gab es in Süddeutschland 2010 einen lang anhaltenden Ausbruch, im Rahmen dessen auch eine Absage von Sportveranstaltungen diskutiert wurde, um keine unnötigen Ansteckungsmöglichkeiten zu schaffen.

 

Erreger und Erkrankung im Sport

Das Mumpsvirus ist weltweit verbreitet. In der Regel sind die Erreger wenig umweltstabil. Sie werden durch alle gänigen Desinfektionsmittel inaktiviert. Nach einer Inkubationszeit von 16-18 Tagen kommt es in der Regel zu einer fieberhaften Erkrankung mit einer Parotitis (Entzündung und Schwellung der Ohrspeicheldrüse) als führendes Symptom. Hinzu können eine Meningitis, eine Pankreatitis und verschiedene Ohraffektionen kommen. Bei Männern ist vor allem die Mumpsorchitis ein Problem, die zur Sterilität führen kann. Bereits in der Inkubationszeit können Viren in großen Mengen ausgeschieden werden; so kann es unerkannt zu neuen Infektionen kommen. Die Erkrankung ist sehr kontagiös, deswegen kommt es bei unzureichender Durchimpfung der Bevölkerung oft zu Ausbrüchen. In der Literatur sind verschiedene Ansteckungsketten in Mannschaftssportarten dokumentiert.

 

Prävention

Der sinnvollste Schutz ist die zweimalige Impfung gegen Mumps. Anders als bei der Masernimpfung, die zu einer sehr hohe Schutzrate führt, ist der Schutz bei Mumps auch nach zweimaliger Impfung nicht zwangsläufig perfekt. Das bedeutet, dass man trotz zweimaliger Impfung noch an Mumps erkranken kann. Dies ist besonders wichtig, wenn es um Schutzmaßnahmen während eines Ausbruchs geht. Sie gelten immer für alle im Team, egal welcher Impfstatus vorliegt.

Im Ausbruch ist die sog. „Riegelungsimpfung“ eine wichtige Option. Das heißt, alle im Team sollten so schnell wie möglich - am besten innerhalb von 72 h - eine zusätzliche Impfdosis erhalten. Aufgrund der hohen Kontagiosität ist während eines Ausbruchs in einem Team zu überlegen, alle gemeinsamen Aktionen (Training mit unmittelbarem Kontakt zu Mitspielern) auszusetzen, bis die Riegelungsimpfung durchgeführt wurde. Eine Alternative kann die Überprüfung des Antikörperstatus darstellen, der jedoch nicht immer mit dem Impfstatus kompatibel ist (s. u.). Im positiven Fall (Nachweis von IgG) besteht für einen Sportler nur noch eine geringe Ansteckungsgefahr. Ein pragmatisches Vorgehen kann jedoch durchaus in der Impfstatus-unabhängigen Durchimpfung einer Mannschaft/Sportlergruppe bestehen. Die Erkrankten können 9 Tage nach Beginn der Symptome wieder zum Team stoßen.

 

Diagnostik

Aus den o. g. Gründen sollte bei typischer Symptomatik auch bei zweimalig Geimpften eine Diagnostik erfolgen. Bei Ungeimpften ist der Nachweis von IgG und IgM bei einer frischen Infektion zu erwarten. In der Regel ist ab dem 4.Tag der Erkrankung IgM nachweisbar. Bei Geimpften hingegen erfolgen ca. 80% Infektionen ohne IgM-Bildung. Daher ist in diesen Fällen, oder bei früher Diagnostik (vor dem 4. Erkrankungstag) die PCR aus Rachenabstrich, Zahntaschenflüssigkeit, Urin, Liquor oder Speicheldrüsensekret die sinnvollste Methode. Diese Diagnostik wird in der Regel nur in Speziallabors angeboten. Für die Praxis ist deswegen die klinische Diagnose führend.

 

Behandlung

Die Behandlung erfolgt ausschließlich symptomatisch.