Australien

Australien

Buruli-Ulcus:
Innerhalb der letzten 3 Jahre haben sich die Fallzahlen dieser in Australien auch „Bairnsdale ulcer“ genannten Hautinfektion im Bundesstaat Viktoria etwa verdoppelt. Dennoch handelt es sich bei den aufgetretenen Infektionen noch um Einzelfälle. Die Erkrankung kommt auch im tropischen Norden des Bundesstaates Queensland vor. Erreger ist das mit dem Leprabakterium verwandte Mycobacterium ulcerans. Zu Beginn der Erkrankung bildet sich ein kleiner schmerzloser Knoten unter der Haut, der unbehandelt zu einem großen Hautgeschwür heranwachsen kann. Der Infektionsweg ist nicht geklärt. Man nimmt an, dass die Ansteckung entweder über kleine Hautverletzungen bei Kontakt mit verunreinigtem Wasser/Gewässer (Sumpfgebiete) oder möglicherweise auch über Mücken erfolgt. Die Therapie erfolgt bei kleinen Läsionen mit Antibiotika und ggf. chirurgisch.

Dengue-Fieber:
Landesweit wurden zuletzt jährlich zwischen 1.500 und 2.500 Infektionen gemeldet. Weitere Informationen unter Dengue-Fieber.

Grippe (Virusgrippe, saisonale Influenza):
In mehreren Bundesstaaten, u. a. South Australia, New South Wales und Queensland wurden schon seit April 2019 ungewöhnlich viele Grippe-Fälle gemeldet. Auf Tasmanien wurden bereits mehr Infektionen registriert als im gesamten Vorjahr. In South Australia scheint der Höhepunkt der Grippe-Welle bereits überwunden zu sein. Bis Mitte August wurden landesweit etwa 210.000 Infektionen bestätigt, 2018 waren es zu dieser Zeit ca. 28.000. Rund 380 Menschen sind verstorben. In der Regel beginnt die Grippesaison auf der Südhalbkugel im Juni. Risikoreisende sollten Impfschutz beachten. Weitere Informationen unter Grippe (Virusgrippe, saisonale Influenza).

Masern:
Kleinere Ausbrüche kommen trotz eines umfassenden nationalen Impfprogrammes immer wieder vor. 2016 wurden landesweit rund 60 Fälle gemeldet – über 50 Prozent davon im Bundesstaat Victoria. Solche meist Indexfälle sind überwiegend ausländische Touristen oder australische Reisende, die sich im Ausland infiziert haben. Weitere Informationen unter Masern.

Melioidose:
Nach heftigen Regenfällen warnen die Behörden im Northern Territory vor der bakteriellen Erkrankung. Seit Anfang 2018 sind bereits rund 40 Menschen erkrankt, es gab einzelne Todesfall, mit weiteren Fällen wird in den kommenden Wochen gerechnet. Burkholderia pseudomallei ist im Norden Australiens (Northern Territory und Queensland) endemisch. Insbesondere in Zeiten mit starken Regenfällen kommt es zu Fallhäufungen, da der Erreger im Erdboden zu finden ist und mit dem Regen an die Oberfläche gespült wird. Die Infektion des Menschen erfolgt in der Regel über direkten Kontakt zu Wasser oder zum Erdreich (Hautläsionen, Inhalation). Septische Verläufe kommen vor allem bei immunsupprimierten Personen vor. In Endemiegebieten sollte Kontakt zu Erdreich bzw. Oberflächenwasser, v. a. bei Vorliegen kleinerer Wunden, unterbleiben. Hautverletzungen sollten desinfiziert werden.

Meningokokken-Meningitis:
Nach einem vorübergehenden Rückgang nehmen die Infektionen seit 2014 landesweit zu. 2017 wurden mit 379 Erkrankungen die höchsten Fallzahlen seit 2005 verzeichnet. 2018 wurden bereits über 280 Fälle registriert, 2019 bislang knapp 150. Durch die Einführung des Impfprogrammes wurde die Serogruppe C zurückgedrängt; inzwischen werden die Serogruppen W, B und Y am häufigsten nachgewiesen. Besonders betroffen sind die Bundesstaaten New South Wales, Victoria und Queensland. Reisende sollten eine Impfung erwägen.

Mumps:
Im Nordwesten des Bundesstaates Queensland wurden in diesem Jahr bereits 40 Infektionen bestätigt. In den letzten 5 Jahren wurde dort nur eine Infektion gemeldet. Im gesamten Bundesstaat sind in diesem Jahr rund 100 Menschen erkrankt. Landesweit wurden bisher über 200 Infektionen registriert. Impfschutz beachten. Weitere Informationen unter Mumps.

Pertussis:
In Tasmanien sind im Januar 2019 über 120 Menschen erkrankt. Der Ausbruch begann bereits im August 2018. 2018 wurden insgesamt über 400 Fälle gemeldet, 2017 waren es nur 40.
Die Behörden haben Impf- und Aufklärungskampagnen gestartet. Vor einer Reise sollte immer auch der Standardimpfschutz überprüft werden.

Ross River-Krankheit:
Im Bundesstaat Victoria (SO) wurden seit Januar 2017 die höchsten Fallzahlen der letzten 10 Jahre gemeldet. Mehr als 1.350 Infektionen wurden registriert, durchschnittlich erkranken jährlich nur 252 Menschen. Betroffen sind auch die bei Touristen beliebten Gebiete an der Surf Coast. Im benachbarten Bundesstaat New South Wales sind die Fallzahlen ebenfalls stark gestiegen. Seit Beginn des Jahres 2017 wurden rund 800 Infektionen gemeldet. Infolge saisonunüblicher Niederschläge haben sich im Bundesstaat Western Australia (W) in den ersten 2 Monaten die Fallzahlen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum mehr als verdoppelt. Bis Ende März wurden rund 400 Erkrankungen verzeichnet, mindestens 75 davon in Perth. Das Ross River-Virus wird durch Stechmücken übertragen und kommt in Australien regelmäßig vor. Als Virusreservoir werden Kleinsäuger vermutet. Klinisch zeigen sich nach einer Inkubationszeit von 3 bis 9 Tagen plötzlich einsetzende Gelenk- und Muskelschmerzen sowie leichte Temperaturerhöhung, Abgeschlagenheit, Hautausschläge und Kopfschmerzen. Die Erkrankung ist selbstlimitierend, Symptome können jedoch auch Monate bis Jahre andauern. Expositionsprophylaxe gegen tagaktive Stechmücken durchführen.