Katholischer Jugendfreund

Bei dem hier betrachteten Medium handelt es sich um die Zeitschrift „Katholischer Jugendfreund“, die im Jahre 1885 zum ersten Mal in Chicago erschienen ist. Sie ist in die Kategorie „Auslandspresse“ einzuordnen, da sie sich an Jugendliche, die aus ihrem Heimatland Deutschland ausgewandert sind, richtet. Dass zahlreiche Kinder nun Waisen sind, wird inhaltlich in der Zeitschrift berücksichtigt. Dieses Medium erschien monatlich in neun Jahrgängen. Es enthält deutsche und englische Texte. Die Zeitschriften der Jahrgänge 1888 bis 1901 sind online unter dem Link catalog.hathitrust.org/Record/005921882 erhältlich. Sie wurden von der University of Wisconsin-Madison zur Verfügung gestellt (vgl. catalog.hathitrust.org/Record/005921882 ). Die Intention dieser Zeitschrift ist, dass deutsche katholische Auswanderer in ihrer neuen Heimat pastoral versorgt werden. Hierzu umfasst sie Geschichten, Gedichte, Rätsel, Ratgeber, Gebetsempfehlungen, Leserbriefe, Zeichnungen und Tipps, die in Verbindung zum Glauben das Leben der Leser unterhaltsam verbessern sollen. An einem Leserbrief (Ausgabe: Oktober 1898, S.54, babel.hathitrust.org/cgi/pt) ist herauszulesen, dass die Zeitschrift per Post zu den Interessenten geschickt wurde. Pro Jahr kostete ein Heft 1,00$. An den Titelseiten der Zeitschriften lässt sich erkennen, dass diese zunächst nur für Waisen gedacht waren. Hier lautet eine Unterüberschrift „Zum Besten der Waisen“. Außerdem wird Pastoren und den Angehörigen deutscher Gemeinden ein Erwerb der Hefte empfohlen. Redakteur der Zeitschrift war der Pfarrer A. J. Thiele. Sie wurde von dem deutsch-katholischen Waisenhaus, das sich in der Nähe von Chicago befindet, veröffentlicht. Blättert man ein wenig durch die Hefte, fällt sofort die Behandlung verschiedener Themen ins Auge. Die Ängste und Sorgen der Jugendlichen, vor allem der Waisen, werden anhand verschiedener Texte thematisiert. Die Texte sollen den Waisen zeigen, dass ihre Probleme gehört werden. Daher erhalten sie durch die Zeitschrift mutmachende Worte und Richtlinien, mit denen Probleme bewältigt werden können und die die Jugendlichen auf verschiedene Lebenssituationen vorbereiten. Auch für Spiel und Spaß ist auf mehreren Seiten gesorgt. Jedes Heft beinhaltet außerdem eine Seite mit Leserbriefen. So können die Leserinnen und Leser den Autoren ihre Ängste schildern oder von ihrem Tag erzählen. Gebete zu verschiedenen Anlässen kommen auch nicht zu kurz und werden, den Leserbriefen zufolge, gerne von den Lesenden genutzt.

Auf der Unterseite dieses Artikels finden Sie Informationen zum historischen Hintergrund der Zeitschrift sowie eine kurze Vorstellung dreier Texte, die jeweils aus verschiedenen Jahrgängen der Zeitung stammen und hoffentlich Ihr Interesse, sich näher mit dem hier vorgestellten Medium zu befassen, wecken!