Entstehung der Zeitung

Die Zeitung Paulinus wurde im Jahr 1875 von Priester, Politiker und Publizist Georg Friedrich Dasbach unter dem Namen „Sanct Paulinus-Blatt“ gegründet. Die Startauflage betrug 8000 Exemplare. Ein Jahr später war die Auflage bereits auf 14 500 angestiegen. Bistumszeitungen gibt es in Deutschland seit 1848, als „Der Pilger“ als Zeitung des Bistums Speyer aufgelegt wurde. Weitere Informationen hierzu finden sich unter folgendem Link (hier eine Verlinkung zur Seite von Herr Hoffmann).

 

Der Namensgeber Paulinus von Trier

Namensgeber für das Blatt war Paulinus von Trier, geboren im Jahr 300, der im 4. Jahrhundert Bischof von Trier war. Ausführlich berichtet hat die Zeitung über seinen Namenspatron in einer Ausgabe im Jahr 2008 (Paulinus 20/2008, https://www.paulinus.de/archiv/archiv/sonderausgaben/index.htm, in der linken Spalte muss hier der Link „Paulinus von Trier - Zwischen Gewissen und Staatsräson“ ausgewählt werden). Anlass war der 1650 Todestag des ehemaligen Bischoffs von Trier. Eine besondere Bedeutung für die Kirche bzw. die Historie gewann Paulinus, als er sich im Jahr 353 als einer von zwei Bischöfen bei einer von Konstantinus II einberufenen Synode weigerte, sich gegen die Verurteilung des Bischofs Athanasius auszusprechen. Athanasius hatte sich bei einer Frage in der Dreifaltigkeitslehre viele Bischöfe und auch Kaiser Constantinus als Feinde gemacht und wurde „ans Ende der Welt“ verbannt. So kam er nach Trier, dass damals als Teil des Limes ein Grenzposten zu Germanien am Rande des römischen Imperiums lag. Bemerkenswert dabei ist, dass Paulinus diese Meinung vertrat, obwohl Constantinus bei Widerspruch die Verbannung androhte. Seinen Mut bezahlte Paulinus mit seiner Absetzung und seiner Verbannung nach Phrygien in der heutigen Türkei, wo er 358 verstarb. Über Konflikte der Kirche mit der staatlichen Macht, wie auch Paulinus sie auszufechten hatte, berichte der Paulinus in dieser Ausgabe (https://www.paulinus.de/archiv/archiv/sonderausgaben/hl_paulinus/18_05_paulinus_II.pdf) ebenfalls ausführlich.

Die Entstehung des Sanct-Paulinus-Blatt

Während der schwierigen Zeit der Gründung des Blattes erlebte der Gründer Dasbach ebenfalls einen Konflikt zwischen Kirche und Staat. So wollte der preußische Statt mit den sogenannten „Kulturkampfgesetzen“ eine stärkere Trennung zwischen der Kirche auf der einen Seite und dem Staat sowie der Gesellschaft auf der anderen Seite erreichen und die Kirche in Sakristei zurückdrängen. Die Paulinus berichtete hierüber zum 130- jährigen Jubiläum in der Ausgabe 48/2005 (https://www.paulinus.de/archiv/archiv/sonderausgaben/index.htm, in der linken Spalte muss hier der Link „130 Jahre Paulinus“ ausgewählt werden). In diesem Kulturkampf entschließen sich viele Kirchenvertreter überall im Land katholische Zeitungen ins Leben zu rufen, sodass von einer „Gründerwelle“ gesprochen werden kann. Ziel dieser Blätter ist ein Sprachrohr für die Menschen zu sein. So steht auf dem ersten Titelblatt des „Sanct Paulinus-Blatt“ auch der Slogan „Für das deutsche Volk“. Dasbach (Paulinus 40/2007, S. 1 , www.paulinus.de/archiv/archiv/sonderausgaben/dasbach/07_10_paulinus_SB_01.pdf) über den Inhalt des Blattes: „Sein Inhalt wird bestehen aus den neuesten und zuverlässigsten Nachrichten über die politischen und kirchlichen Verhältnisse Deutschlands und aus sehr populären Aufsätzen über die Rechte des katholischen Volkes auf die Freiheit seiner Religion und seines Glaubens, seiner Geistlichen, seiner Bischöfe und des Papstes.“ Damit trifft er genau den Zeitgeist, was zur Folge hat, das die Zeitung so erfolgreich wird, dass Dasbach eine eigene Druckerei für das Blatt kauft.

Der Gründer Georg-Friedrich-Dasbach

In der Ausgabe zum 100. Todestag von Dasbach im Jahre 2007 (Paulinus 40/2007) wird der Gründer der Zeitung beleuchtet. Vor allem sein Wirken für die Kirche und die Menschen im Bistum Trier wird herausgehoben. Die Berichte finden sich unter dem folgendem Link (Paulinus 40/2007, S. 4, https://www.paulinus.de/archiv/archiv/sonderausgaben/dasbach/07_10_paulinus_SB_04.pdf). Zusammenfassend soll hier nur ein kleiner Abriss über sein Leben gegeben werden. Dasbach wurde am 9. Dezember 1846 in Horhausen im Westerwald geboren, dessen Vater Bäcker und Gastwirt war und früh verstarb. Er machte an einem Trierer Gymnasium Abitur und wurde während dieser Zeit vom Ortspfarrer auf das Studium vorbereitet. Er studierte am Trierer Priesterseminar und im Romer Germanicum.

1871 wurde er zum Priester geweiht. Als Kaplan war er in Trier St. Gervasius tätig, bis ihm 1875 vom Staat im Rahmen des Kulturkampfes jegliche geistliche Amtshandlung verboten wurde, weshalb er  damit gemäß den Kulturkampfgesetzen ein „gesperrter“ Kaplan war.  Später nannte man ihn deshalb auch „Ewiger Kaplan“. Einen ausführlicheren Bericht hierzu findet sich unter folgendem Link (Paulinus 40/2007, S. 2: www.paulinus.de/archiv/archiv/sonderausgaben/dasbach/07_10_paulinus_SB_02.pdf). Ihm wird eine Begabung für den Umgang mit Sprache attestiert, dass sich auch darin zeigte, dass er komplizierte Sachverhalte in leichter Sprache darzustellen vermochte. Dasbach gründete 1875, bekräftigt durch den Erfolg von ihm herausgegebenen Aufsätzen und Erzählungen das „Sanct-Paulinus-Blatt für das deutsche Volk“. Weitergehend begründete er sieben weitere Tageszeitungen und war engagierte sich in der Politik für Bauern und Winzer des Trierer Landes sowie Bergleuten an der Saar. Dasbach starb 1907 in Bonn. Sein Grab befindet sich in Trier.